Oder auch nur mit 6 Siegeln ? – auf jeden Fall ist eine optimale Sattellage entscheidend für gutes Reiten. Doch was bestimmt eine gute Passform beim Sattel?
Anatomie des Pferdes
Die Anatomie des Pferdes hat große Auswirkung auf die Wahl des Sattels. Hier ist besonderes Augenmerk auf die Länge der Sattellage zu richten. Bei der Gelegenheit möchten wir darauf hinweisen, dass wir nur der Einfachheit halber immer von Pferden schreiben. Kurze Sattellagen finden wir wesentlich häufiger bei Barockrassen und Ponys.
Bei der Wahl des Sattels ist zunächst darauf zu achten, dass der Sattel auf keinen Fall über den 18. Brustwirbel ragt. Weitere Schwierigkeiten kann – je nach Pferd – ein sehr hoher Widerrist verursachen. Vorzugsweise bei großen Warmblut-Pferden. Aber auch sehr breite Dornfortsätze (z.B. bei manchen Friesen, empfehlen wir unser breites La Selle Kopfeisen XL) können die Auswahl des Sattels einschränken. Ein stark überbautes Pferd (z.B. Quarter Horse) macht die Sattelsuche auch nicht einfacher. Sie sehen also, es ist einiges zu beachten. Auch starke, schräge Schulterblätter und dazu eine unpassende Bauchgurtlage kann zu einer Herausforderung für jeden Sattler werden.
Aber das ist gar nicht schlimm, wir dürfen nur einfach nicht die Augen verschließen.
Anatomie des Reiters
Dick, dünn, groß, klein – keine Frage: Der Reiter muss in den Sattel passen. Auch dies kann ein Grund für „Sattel-Probleme“ sein. Passt der Reiter nicht in den Sattel wird er zum Störfaktor. Für die Auswahl des Sattels spielt es insofern eine Rolle, dass der Reiter evtl. eine größere Sitzfläche benötigt, wenn er z.B. lange Beine hat und mit kurzen Bügelriemen reitet. Deshalb achten Sie bitte besonders bei Vielseitigkeits- und Springsätteln auf die Sitzlänge.
Dünne und dicke Reiter
Auch besonders dünne oder dicke Reiter müssen in der Regel ein größeres Augenmerk auf die Sitzfläche legen. Dünne Reiter belasten stärker die Sitzknochen oder das Schambein und können sich „Wundreiten“. Hier kann eine weichere Sitzfläche oder eine andere Ausformung Abhilfe schaffen. Als es noch mehr gegurtete Sattelbäume gab, war dieses Problem noch nicht so verbreitet. Mittlerweile sind viele Sattelbäume aus einem Stück gearbeitet und teilweise werden in den Problemzonen jetzt wieder Aussparungen gemacht, um das „Wundwerden“ von Reitern zu vermeiden.
Eher dicke Reiter sitzen dagegen mehr auf den Oberschenkeln. Wir möchten hier wirklich niemanden wegen seines Aussehens oder Figur anprangern. Wir möchten einfach nur zu bedenken geben, dass, wenn Sie aus dem Rahmen fallen, egal ob groß, klein, dick oder dünn, Sie besonders genau prüfen sollten, ob der Sattel zu Ihnen passt.
Krankheiten
Gleiches gilt für den Fall, wenn Sie körperliche Leiden (z.B. Bandscheibe, Knie, künstliche Hüfte), welcher Form auch immer haben. Verschweigen Sie möglichst nichts. „Körpermängel“ können sich auch auf Ihr Pferd übertragen und umgekehrt. Auf jeden Fall sind sie zu beachten, um den richtigen Sattel für Sie und Ihr Pferd zu finden.
Der Damensattel
Der Damensattel stellt eine Besonderheit dar. Haben Sie ein Pferd, das eine sehr kurze Sattellage hat und Sie selbst sehr lange Oberschenkel haben – dann haben wir in der Tat ein Problem. Die Sitzlänge des Damensattels ist abhängig von der Beinlänge der Reiterin. Das kommt daher, weil der Oberschenkel beim Reiten im Damensattel nun einmal parallel zur Wirbelsäule des Pferdes liegt. Damenreitpferde haben daher vorzugsweise eine lange Sattellage und, damit der Sattel mehr Halt findet, eine ovale Rippenform.
Verhältnis Pferd – Reiter
Kleine Pferde, große Reiter. Hier ist besonders darauf zu achten, dass die Sattellage komplett ausgenutzt wird, da kleine Pferde meist auch sehr kurze Rücken haben. Im Bereich der Islandpferde kommen wir hier teilweise in den „Grenzbereich“. Eine flachere Sitzfläche oder auch eine andere Positionierung der hinteren Sitzkante kann mehr Platz auf kleinem Raum schaffen. Speziell hierfür haben wir den La Selle Agile für Ponys und Islandpferde entwickelt.