Richtig Ausbilden mit dem Kappzaum

Der Kappzaum findet seine Verwendung überwiegend beim Longieren und in der Bodenarbeit. Seinen Ursprung hat er in der Zeit zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert, also in der Wiege der klassischen Dressur.

Er wird seit jeher besonders geschätzt, weil er im Gegensatz zur Trense an der Nase des Pferdes wirkt und nicht durch ein Gebiss im empfindlichen Pferdemaul. Deshalb ist er auch die ideale Ausrüstung, wenn die Ausbildung eines jungen Pferdes an der Longe beginnt.

Ab einer bestimmten Stufe der Ausbildung kann der Kappzaum mit einem Gebiss kombiniert werden, um das Pferd an das Gefühl zu gewöhnen. Separate Zügel gewährleisten dabei, dass keinerlei Druck über das Gebiss ausgeübt wird, denn das Pferd soll weiterhin über den Kappzaum geführt werden.

Durchdachte Anwendung – einfachere Ausbildung

Auf den ersten Blick mag ein Kappzaum nicht sehr viel anders gebaut sein, als ein stabiles Halfter, dennoch ist der Unterschied im Hinblick auf die Führung des Pferdes immens. Durch seinen speziellen Aufbau übt der Kappzaum seine Wirkung auf die Nase des Pferdes aus. Betrachtet man den Hals des Pferdes als eine Balancierstange, so wird ihre Bewegung stets mit dem Kopf des Pferdes eingeleitet. Da die Nase hierbei den äußersten Punkt bildet, ist sie ideal, um das Pferd zu leiten. Gemäß dem Leitsatz „Beherrscht man den Kopf, beherrscht man das Pferd“, unterstützt dieser Führpunkt die Arbeit am Genick des Pferdes und hilft so dabei, das Pferd in eine gelöste Haltung zu führen.

Ein Kappzaum trägt auf dem Nasenriemen je nach Modell einen oder drei Ringe. An dem Ring, der in der Mitte sitzt, wird die Longe befestigt. Dieser zentrale Punkt bietet unter anderem den Vorteil, dass die Longe bei einem Seitenwechsel nicht umgehängt werden muss. In den beiden seitlichen Ringen können Zügel befestigt werden.

Wie ist er gebaut

Es gibt verschiedene Varianten dieses Zaumes. In Deutschland wird am häufigsten der klassische Kappzaum verwendet. Er ist charakterisiert durch sein doppelt gebrochenes Naseneisen, das mit Leder umhüllt ist. Zwei Scharniere sorgen für eine gerade Fläche über der Nase und führen das Eisen in einem idealen Winkel um die Nase. Bei manchen Kappzäumen besteht das Nasenband allein aus Leder, das macht es in jedem Fall flexibler, unter Umständen jedoch auch unpräziser in der Führeigenschaft.

Besonders flexibel ist die Variante aus Frankreich. Das Nasenband des Cavecon besteht meistens aus einer mit Leder umhüllten Kette, die aufgrund ihrer Flexibilität jedoch auch leichter auf der Pferdenase verrutschen kann. Da sie vergleichsweise tief auf die Nase fällt, sollte man stets darauf achten, dass der flexible Knorpel nicht berührt wird. Die starrste Variante bildet hingegen die spanische Serreta. Ihr Nasenstück besteht aus einem durchgängigen Eisenbügel und muss deshalb für jedes Pferd individuell angepasst werden.

 

Die richtige Anpassung

Damit die Ausbildung mit dem Kappzaum zu einem Erfolg auf ganzer Linie wird, ist es ganz wichtig, dass er dem Pferdekopf exakt angepasst ist. Irena Linke, die diesen Zaum stets für die Longenarbeit benutzt, erklärt ihr Vorgehen bei der Anpassung folgendermaßen: „Wenn ich einen Kappzaum anpasse, gehe ich mit dem Finger von den Augen abwärts, entlang des Nasenrückens, und spüre, wann das Nasenbein in Knorpel übergeht. Dort ist ein Loch. Ich möchte, dass das Nasenband des Zaums einen Finger unter dem Ende des Nasenbeins liegt und mindestens zwei Finger über den Nüstern.“

Der Nasenriemen darf nicht zu fest geschnallt werden, denn je fester er sitzt, desto schärfer ist seine Wirkung. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Wangen verletzt werden. Es empfiehlt sich, den Riemen so locker zu lassen, dass man mindestens einen Finger zwischen Riemen und Unterkiefer schieben kann. Irena Linke sieht noch einen weiteren Vorteil an einem relativ locker geschnallten Nasenriemen, denn „so sehe ich dann schnell, wenn das Nasenband verrutscht, dass ich zu viel Zug ausübe und das Pferd nicht locker genug ist dem Kappzaum zu folgen.“

Außerdem sollte der Zaum immer einen Ganaschenriemen haben, da er mehr Stabilität sowie einen sichereren Halt gewährt und somit das Material weit von den Augen fernhält. Manche Kappzäume haben sogar zwei Kehlriemen.

Beachtet man diese Punkte, dann ist der Kappzaum die ideale Ausrüstung für die Longen- und Bodenarbeit.

La Selle hat mit diesem Hintergrundwissen und dem Sachverstand unserer Fachleute in der Sattlerei unter Leitung von Irena Linke zwei wunderbare Produkte entwickelt:

Der La Selle-Kappzaum:

Beim Kappzaum von La Selle handelt es sich um einen klassischen Kappzaum. Er ist für die Bodenarbeit und die Ausbildung junger Pferde bestens geeignet. Das Nasenband des Kappzaums besteht in der Regel aus einer mit Leder umhüllten Kette.

Das Multi-Cavecon von La Selle ist ein wahrer Alleskönner.

Mit diesem Zaum ist nahezu jede Form des gebisslosen Reitens möglich. Auch mit Gebiss kann mit dem Kopfstück geritten werden.

Das Multi-Cavecon verfügt auf der Nase über drei Ringe. Und auf Höhe der Maulspalte können je nach Wunsch ein einfacher Halfterring, Ringe für eine Sidepull-Funktion oder auch Hackamore-Anzüge eingesetzt werden.

Somit ist das Reiten mit zwei sowie drei Zügeln rein gebisslos möglich. Am Kinnpolster sind nochmal 2 Ringe angebracht. Diese sind für eine mittlere Zügelführung gedacht. Ähnlich einem Bosal ermöglichen diese Ringe aber auch die Nutzung als Halfterringe zum Anbinden.

Wenn der Nasenriemen angeschnallt wird, kann das Kopfstück auch mit einem normalen Gebiss genutzt werden. Und natürlich kann jeder andere Nasenriemen eingesetzt werden.

Wie alle Zäume von La Selle wird auch das Multi-Caveson mit anatomischem Genickstück ausgestattet und ist auch sonst an allen wichtigen Stellen weich gepolstert, um höchsten Tragekomfort zu gewährleisten. Das Multi-Caveson könnt ihr in Schwarz mit Edelstahl und in Braun mit Messing bestellen.

Mit diesem Multi-Caveson hat man ein Produkt für nahezu alle denkbaren Anwendungen. Ein Universalprodukt allerbester Güte von Top Fachleuten entwickelt und edel und hochwertig gebaut für ein ganzes Pferdeleben.